Laut einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden von Januar bis März 2019 2,8 Prozent weniger Baugenehmigungen für den Neubau vergeben als im ersten Quartal 2018. Vor allem im Bereich Mehrfamilienhäuser gingen Baugenehmigungen deutschlandweit stark zurück. Einzig Thüringen kann einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) sowie die Wohnungswirtschaft zeigen sich alarmiert. Mit dieser rückläufigen Entwicklung vergrößert sich das Problem des Wohnungsmangels und des bezahlbaren Wohnraums.
Der BFW fordert die Politik dazu auf, dem Problem in der Wohnungspolitik entgegenzusteuern und den Fokus nicht weiterhin auf das Mietrecht und einer Verschärfung und Verlängerung der Mietpreisbremse, sondern auf den Neubau, vor allen von Mehrfamilienhäusern, zu legen. Denn im Vergleich zum Vorjahr sind die Baugenehmigungen im Bereich Mehrfamilienhaus um 4,4 Prozent und im Bereich Zweifamilienhaus um 4 Prozent gefallen. Einzig die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sind um 2,3 Prozent gestiegen, was jedoch das Problem des Wohnungsmangels in Großstädten und Ballungszentren nicht behebt.
Auch der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW bemängelt den Rückgang der Baugenehmigungen und fordert die Politik dazu auf, Bedingungen und Maßnahmen für den Wohnungsneubau zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise neben der Erhöhung der Genehmigungskapazitäten in Ämtern und eines Planungs- und Baubeschleunigungsgesetzes auch eine Genehmigung für den einheitlichen Typenbau von Wohnungseinheiten durch serielle und modulare Bauweisen. Ebenso sind dauerhafte steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau, eine aktive Liegenschafts- und Bodenpolitik sowie die Vergabe von Grundstücken nach dem Konzeptprinzip und nicht nach dem Höchstangebot notwendig.
Quelle: BFW und GdW
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